Nachruf auf Dieter Kaufmann

Am 23. September 2025 ist Dieter Kaufmann, Komponist und Pionier der elektroakustischen Musik österreichischer Prägung im 84. Lebensjahr verstorben. Dieter Kaufmann war nicht nur ein äußerst produktiver Musikschaffender, sondern auch als Kurator und Träger mehrerer führender Funktionen im österreichischen Musikleben tätig.

Er studierte u.a. Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien sowie Komposition bei Karl Schiske und Gottfried von Einem an der Wiener Musikakademie, der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Es folgten Kompositionsstudien bei René Leibowitz und Olivier Messiaen am Pariser Conservatoire sowie bei Pierre Schaeffer und François Bayle am Groupe de recherches musicales. Nach seiner Rückkehr nach Österreich war am ORF Landesstudio Kärnten tätig. Von 1983 bis 1990 leitete er eine Kompositionsklasse am Kärntner Landeskonservatorium. Von 1991 bis 2006 war er Kompositionsprofessor an der Hochschule (heute: Universität) für Musik und Darstellende Kunst Wien und dort Leiter des Instituts für Elektroakustik und Experimentelle Musik. Er war Präsident der von ihm mitbegründeten Gesellschaft für Elektroakustische Musik (1988-91), der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik – Sektion Österreich (1983-88), des Österreichischen Komponistenbundes (2001-04) und der Austro Mechana (2001-13).

Sein vielfältiges Œuvre, für das er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, darunter dem Ernst Krenek Preis (1990) und dem Preis für Musik (1991) der Stadt Wien wie auch den Würdigungspreisen der Kärntner Landesregierung (1992) und des Bundeskanzleramts Österreich (1996), ist oftmals sozialkritisch bzw. politisch engagiert. In seinen elektroakustischen Stücken ging es ihm meist um die Darstellung der uns umgebenden Klangwelt, wozu jede Art von vorhandenen Musik-Elementen zählen konnte.

Die ÖGZM wird ihrem verstorbenen Mitglied ein würdiges Andenken bereiten.

Morgana Petrik und der Vorstand der ÖGZM